Welche Umschulungsberufe werden gefördert?
Menschen, die mit dem Gedanken spielen, eine Zweitausbildung zu absolvieren, müssen sich immer wieder die Frage stellen, welche Umschulungsberufe gefördert werden. Grundsätzlich sind sie zwar in ihrer Berufswahl frei, aber ohne Förderung durch das Arbeitsamt ist eine Umschulung kaum zu realisieren.
Einerseits fallen bei den Umschulungsanbietern hohe Gebühren an und andererseits muss der laufende Lebensunterhalt irgendwie finanziert werden. Als Umschüler/in hat man keine Zeit, parallel einer Erwerbstätigkeit nachzugehen, um ein ausreichendes Einkommen zu erwirtschaften.
Folglich muss eine Förderung her, weshalb angehende Umschüler/innen stets auf die Genehmigung des Arbeitsamtes angewiesen sind.
Welche Voraussetzungen gelten für die Umschulungsförderung durch das Arbeitsamt?
Ob eine Umschulung durch das Arbeitsamt gefördert wird, hängt stets von der Einzelfallentscheidung des jeweiligen Sachbearbeiters ab. Antragsteller/innen sollten somit gut argumentieren und darlegen können, warum die betreffende Umschulung sinnvoll und aussichtsreich ist.
Grundsätzlich haben die Sachbearbeiter aber natürlich auch ihre Vorschriften und Regeln, die ihnen als Maßstäbe dienen. Zunächst ist festzuhalten, dass das Arbeitsamt zuständig sein muss. Dies ist immer dann der Fall, wenn eine Umschulung erforderlich ist, weil der Antragsteller arbeitslos ist oder von Arbeitslosigkeit bedroht ist und in seinem bisherigen Job keine Perspektive mehr hat.
Ein Umschulungsberuf wird dann nur gefördert, wenn die Situation auf dem Arbeitsmarkt für Bewerber positiv ist und gute Chancen darauf bestehen, dass der Umschüler bis zum Renteneintritt in dem betreffenden Beruf arbeiten kann.
Welche Umschulungsberufe werden vom Arbeitsamt besonders gern gesehen?
Welche Umschulungsberufe konkret in Betracht kommen, kann von Fall zu Fall variieren. Grundsätzlich ist ein bestehender Fachkräftemangel ein nicht zu verachtender Faktor.
Somit sind die folgenden Umschulungsberufe in diesem Zusammenhang unbedingt hervorzuheben:
- Erzieher/in
- Altenpfleger/in
- Mechatroniker/in
- Gesundheits- und Krankenpfleger/in
- Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik
- Lokführer/in
- Elektroniker/in
In diesen sogenannten Mangelberufen bestehen besonders gute Chancen auf eine Umschulungsförderung, die den ersehnten beruflichen Neustart ermöglicht.
Arbeitsamt ist offen für unterschiedlichste Umschulungsberufe
Es entsteht teilweise der Eindruck, die Arbeitsämter förderten nur bestimmte Umschulungsberufe und lehnten andere Optionen kategorisch ab. Dem ist aber in keiner Weise so, denn grundsätzlich sind die Sachbearbeiter/innen offen für unterschiedlichste Karrierewege. Dabei legen sie allerdings großen Wert auf gute Aussichten, schließlich soll sich die Förderung bezahlt machen und den Umschüler zurück in Arbeit bringen. So kann durchaus der Eindruck entstehen, es gäbe genaue Vorgaben, welche Umschulungsberufe gefördert werden. Dies liegt aber nur an der jeweiligen Lage auf dem Arbeitsmarkt, die typischerweise in bestimmten Branchen einen besonderen Fachkräftemangel aufzeigt. Dadurch kommen die Sachbearbeiter/innen der Arbeitsämter zu ähnlichen Ergebnissen und empfehlen ähnliche Umschulungen.
Als angehende/r Umschüler/in muss man sich darauf nicht festnageln lassen, sondern sollte schlüssige Argumente vorbringen können. So lassen sich auch die Sachbearbeiter/innen des Jobcenters beziehungsweise der Agentur für Arbeit überzeugen. Es ist daher wichtig, dass Interessierte sich vorab gut informieren und eine vorläufige Berufswahl treffen.
Eine gute Vorbereitung auf das Beratungsgespräch beim Arbeitsamt sorgt dafür, dass man die Chancen auf die gewünschte Umschulung erhöht. Gleichzeitig sollten Umschulungsinteressierte nicht zu stur sein und sich auch auf die Vorschläge des Arbeitsamtes einlassen können. Indem alle Beteiligten offen und gesprächsbereit sind, lassen sich die Weichen für einen vielversprechenden Berufswechsel stellen.
In vielen Fällen gibt es auch abseits der gegenwärtigen Mangelberufe interessante Umschulungsmöglichkeiten. Zuweilen kann auf die vorhandene Vorbildung Rücksicht genommen werden, so dass die Umschulung gewissermaßen als Weiterbildung dient und die berufliche Qualifikation ausbaut.
Es gibt folglich verschiedene Ansätze, die hinsichtlich einer Umschulung im Fokus stehen können. Interessierte tun gut daran, bereits eine erste Vorauswahl zu treffen, um dann im Gespräch mit dem Arbeitsamt die Details zu klären.
Die Förderung beruflicher Qualifizierungen per Bildungsgutschein
Der Bildungsgutschein kann nicht nur zur Förderung einer Umschulung genutzt werden, sondern wird vom Arbeitsamt auch für eine vielversprechende Weiterbildung ausgestellt.
Die berufliche Qualifizierung muss förderfähig sein und gute Aussichten auf dem Arbeitsmarkt bieten. Unter diesen Voraussetzungen ist die Inanspruchnahme eines Bildungsgutscheins möglich.
Aktuelle Stellenangebote als Unterstützung für die Umschulungsförderung
Dem Arbeitsamt ist sehr daran gelegen, dass die geförderte Maßnahme eine drohende Arbeitslosigkeit verhindert oder eine bestehende Arbeitslosigkeit beendet.
Indem Interessierte aktuelle Stellenanzeigen nutzen, können sie den Wert der Qualifizierung auf dem Arbeitsmarkt belegen.
Offene Stellen eignen sich daher bestens als Unterstützung auf dem Weg zur Umschulungsförderung.
5 Tipps rund um den Bildungsgutschein
Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Bildungsgutscheins zeigen, dass das Arbeitsamt berufliche Qualifizierungen unterschiedlicher Art fördern kann.
Wer auf den Bildungsgutschein aus ist, sollte die folgenden Tipps beherzigen:
- Erscheinen Sie pünktlich zu Ihrem Termin beim Arbeitsamt!
- Bringen Sie aktuelle Bewerbungsunterlagen mit!
- Belegen Sie den fehlenden Erfolg Ihrer bisherigen Bewerbungen!
- Sammeln Sie Argumente und Gründe für die gewünschte Weiterbildung!
- Seien Sie offen für Vorschläge des Beraters beziehungsweise der Beraterin!
Checkliste: Das sind die Inhalte des Bildungsgutscheins
Anders als vielfach angenommen handelt es sich beim Bildungsgutschein um keinen Blankoscheck für die gewünschte Umschulung.
Das Arbeitsamt stellt einen individuellen Bildungsgutschein aus, sofern es die Förderung der betreffenden Maßnahme übernimmt.
Die folgenden Dinge stellen die wesentlichen Inhalte des Bildungsgutscheins dar:
- Weiterbildungsziel
- Weiterbildungsdauer
- regionaler Geltungsbereich
- zeitliche Gültigkeit
- Umfang der Förderung
Achtung! Tipp aus unserer Redaktion
Berufswechsler/innen haben oftmals sehr konkrete Vorstellungen von ihrem beruflichen Neustart und wenden sich nur zwecks Förderung ans Arbeitsamt.
Dabei sollten sie sich aber den folgenden Tipp aus unserer Redaktion zu Herzen nehmen.
Lassen Sie sich auf die Beratung beim Arbeitsamt ein!
Angehende Umschüler/innen sollten den Beratungstermin beim Arbeitsamt nicht als Hürde zur gewünschten Förderung betrachten. Stattdessen sollten sie offen in das Gespräch gehen und sich die Argumente für die eine oder andere Maßnahme aufmerksam anhören.
Kompromissbereitschaft ist hier besonders wichtig und ermöglicht ein gutes Beratungsgespräch. So kann man von der Kompetenz des Arbeitsamtes profitieren.