Hauptschulabschluss nachholen
Wer keinen Schulabschluss vorweisen kann, hat auf dem Arbeitsmarkt häufig schlechte Karten und schämt sich möglicherweise dafür. Dann ist es ratsam, aktiv zu werden und den zweiten Bildungsweg zu nutzen, denn es besteht die Möglichkeit, den Hauptschulabschluss nachzuholen. So erlangt man einen ersten Schulabschluss und kann sich darauf aufbauend weiterentwickeln.
Diejenigen, die den Hauptschulabschluss nachholen, profitieren nicht nur von dem formalen Abschluss, sondern erleben auch eine Steigerung des Selbstwertgefühls. Das vermittelte Wissen erweitert zudem ihren Horizont. Dass viele Punkte dafür sprechen, den Hauptschulabschluss nachzumachen, steht somit außer Frage. Interessierte sollten sich aber vorab informieren und erfahren im Folgenden viel Wissenswertes.
5 Tipps zum Nachholen des Hauptschulabschlusses
Menschen, die den Hauptschulabschluss nachholen möchten, weil sie bislang über keinen Schulabschluss verfügen, sind oftmals sehr verunsichert und wissen gar nicht, wie sie das Ganze angehen sollen. Grundsätzlich muss jeder Mensch seinen eigenen Weg finden, aber dennoch gibt es im Folgenden fünf Tipps, die auf dem Weg zum Hauptschulabschluss sehr hilfreich sein können.
- Stellen Sie sicher, dass Sie die Vollzeitschulpflicht erfüllt haben!
Da es sich bei dem Hauptschulabschluss um den ersten Schulabschluss des deutschen Bildungssystems handelt, wird keine bestimmte Vorbildung vorausgesetzt. Menschen ohne Schulabschluss können somit den zweiten Bildungsweg nutzen, um den Hauptschulabschluss zu erlangen. Eine zwingende Voraussetzung ist allerdings die Erfüllung der Vollzeitschulpflicht. - Erwerben Sie parallel zum Hauptschulabschluss berufliche Kenntnisse und Kompetenzen!
Der nachträgliche Erwerb des Hauptschulabschlusses lässt sich mit einer beruflichen Qualifizierung verbinden. So gibt es teilweise die Option, einerseits eine betriebliche Ausbildung zu machen und andererseits durch zusätzlichen Berufsschulunterricht den Hauptschulabschluss nachzumachen. - Befassen Sie sich mit verschiedenen Lerntechniken!
Wer die Schule ohne Abschluss verlassen hat, hat das richtige Lernen mitunter nie gelernt. Auch auf dem zweiten Bildungsweg kann dies problematisch werden. Daher sollten Erwachsene zunächst das Lernen lernen und sich mit verschiedenen Lerntechniken befassen. Das laute Lesen, Mind-Mapping und Techniken aus dem Gedächtnissport sind hier zu nennen. - Nehmen Sie die Prüfungsvorbereitung ernst!
Während des Lehrgangs zum nachträglichen Erwerb des Hauptschulabschlusses muss man kontinuierlich lernen. Wenn die Prüfung bevorsteht, sollte das Ganze noch intensiviert werden. Gegebenenfalls kann man im Job Urlaub nehmen, um sich voll und ganz auf die wichtige Prüfungsvorbereitung konzentrieren zu können. Außerdem lohnt es sich, spezielle Angebote zur Prüfungsvorbereitung wahrzunehmen. - Profitieren Sie von einer Lerngruppe!
Wer den Hauptschulabschluss nachholen möchte, wird schnell zum Einzelkämpfer und läuft dadurch Gefahr, zu scheitern. Indem man sich einer Lerngruppe anschließt, kann man dies ändern. So kommt man sich nicht so alleingelassen vor und kann sich gegenseitig motivieren. Lerngruppen vor Ort oder auch in virtueller Form helfen, das Lernen in den Alltag zu integrieren.
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Wo kann man den Hauptschulabschluss nachholen?
Wenn es um den nachträglichen Erwerb des Hauptschulabschlusses beziehungsweise der Berufsreife oder Berufsbildungsreife geht, stellen sich Interessierte immer wieder die Frage, wo dies möglich ist. Dazu sollten sie wissen, dass der zweite Bildungsweg aus den folgenden Einrichtungen besteht:
- Volkshochschule
- Kolleg
- Fernschule
- Abendschule
- Berufsfachschule
Außerdem ist auch ein reines Selbststudium zur autodidaktischen Vorbereitung auf die Externenprüfung möglich.
Wie lange dauert es, den Hauptschulabschluss nachzuholen?
Die Dauer des Nachholens des Hauptschulabschlusses auf dem zweiten Bildungsweg kann je nach Lehrgangsform und Lebenssituation variieren. Grundsätzlich sollte man sich ausreichend Zeit nehmen und ein bis zwei Jahre einkalkulieren.
Was kostet der Hauptschulabschluss auf dem zweiten Bildungsweg?
An staatlichen Einrichtungen des zweiten Bildungsweges wird üblicherweise kein Schulgeld erhoben, weshalb diese kostenfrei besucht werden können. Bei privaten Anbietern können dahingegen Lehrgangsgebühren fällig werden. Zusätzlich sind Lernmittel erforderlich, während außerdem für den laufenden Lebensunterhalt gesorgt sein muss. So ergeben sich zum Teil Summen von einigen Tausend Euro.
Per Fernstudium nachträglich zum Hauptschulabschluss
Menschen ohne Schulabschluss können diesen auf unterschiedliche Art und Weise nachmachen. Vor allem das Fernstudium ist hier hervorzuheben, denn es weiß in Sachen Flexibilität zu überzeugen. Die Teilnehmenden müssen zu keinen Präsenzen erscheinen und lernen von zuhause aus.
Heutzutage kommen sie dabei vielfach in den Genuss des E-Learnings und sind somit keineswegs vollends auf sich alleingestellt.
Wer einen Fernkurs zur Vorbereitung auf den Hauptschulabschluss absolviert, benötigt angesichts der umfassenden Freiheiten viel Selbstdisziplin und Eigenmotivation. Außerdem müssen die Lernenden wissen, dass sie schlussendlich eine Nichtschülerprüfung ablegen müssen.
Hauptschulabschluss autodidaktisch nachholen
Wer mit den Freiheiten eines Fernstudiums zurechtkommt und sich noch mehr Flexibilität wünscht, kann sich auch an einer autodidaktischen Herangehensweise versuchen. Im sogenannten Selbststudium ist man vollkommen auf sich alleingestellt, spart sich aber auch die Ausgaben für einen Lehrgang und ist zudem nur sich selbst verpflichtet.
Selbstlerner/innen sollten sich mit den aktuellen Prüfungsanforderungen befassen und gezielt auf die Externenprüfung hin arbeiten. Als Nichtschüler/innen können sie dann an der Externenprüfung teilnehmen und so in Eigenregie den Hauptschulabschluss nachholen.
So fördert das Arbeitsamt das Nachmachen des Hauptschulabschlusses
Da damit auch Kosten verbunden sind, kann es sich lohnen, beim Arbeitsamt vorstellig zu werden. Dieses kann beispielsweise einen Bildungsgutschein ausstellen und dadurch die Übernahme der Kosten zusichern.
Die richtige Vorbereitung auf die Beratung beim Arbeitsamt
Wenn es darum geht, den Hauptschulabschluss nachzumachen, ist für viele Interessierte die Unterstützung des Arbeitsamtes unverzichtbar. Finanziell und organisatorisch brauchen sie dabei Hilfe und wenden sich daher vertrauensvoll an ihre Sachbearbeiterin beziehungsweise ihren Sachbearbeiter.
Die folgende Checkliste soll als Leitfaden für die richtige Vorbereitung dienen, schließlich geht es im Beratungsgespräch nicht zuletzt um Überzeugungskraft:
- Im Vorfeld der Bildungsberatung durch das Arbeitsamt kann man sich auch an anderer Stelle beraten lassen. Alternativ kann man sich auch in Eigenregie dem Thema nähern und zunächst die eigene Situation analysieren.
- Unter Berücksichtigung des Arbeitsmarktes und aktueller Stellenangebote können Interessierte nun ihr Potenzial ergründen und Karrierepläne entwickeln.
- Im nächsten Schritt sollten Interessierte an einer Förderung durch das Arbeitsamt schlüssige Argumente für die Notwendigkeit des Hauptschulabschlusses zusammenstellen. Da sie aber noch keinen Abschluss vorweisen können, ist dies aus Sicht des Amtes offensichtlich.
- Entscheidend für den Beratungstermin beim Arbeitsamt ist, dass man alle Unterlagen vorlegen kann, sich motiviert zeigt und zudem beweisen kann, dass man sich bereits eingehend informiert hat.
Achtung! Tipp aus der Redaktion
Wer den Hauptschulabschluss nachholen möchte und fest entschlossen ist, die eigene Bildung nachhaltig zu verbessern, sollte vorab einen gewissen Rechercheaufwand betreiben, um die richtigen Weichen zu stellen. Zudem lohnt es sich, das Arbeitsamt als wichtigen Partner zu erkennen und mit ins Boot zu holen. Dazu passend gibt es nachfolgend noch einen Tipp aus unserer Redaktion.
Nutzen Sie die Unterstützungsangebote des Arbeitsamtes!
Die Sachbearbeiter/innen des Arbeitsamtes wissen um die Bedeutung eines Schulabschlusses und können beim nachträglichen Erwerb behilflich sein.
Menschen bis 25 Jahre haben sogar einen Rechtsanspruch auf eine Förderung des Hauptschulabschlusses auf dem zweiten Bildungsweg. Zudem können Lernende diesbezüglich auch auf die Beratungskompetenz des Arbeitsamtes vertrauen und erhalten hier viel Unterstützung.