Der psychologische Test der Arbeitsagentur
Kundinnen und Kunden der Arbeitsagentur erwarten finanzielle Hilfen und Unterstützung im Rahmen der Jobsuche. Dass das Arbeitsamt auch einen psychologischen Test durchführt, wirkt dahingegen befremdlich und löst bei vielen Menschen Unbehagen aus. Es geht dem Amt aber keineswegs darum, die Bürgerinnen und Bürger zu durchleuchten und mitunter sogar zu manipulieren. Stattdessen steht die Betreuung im Fokus, die mithilfe der Erkenntnisse aus dem psychologischen Test optimiert werden soll.
Die Arbeitsvermittlung ist das zentrale Anliegen des Arbeitsamtes, so dass Arbeitssuchende auf unterschiedliche Art und Weise unterstützt werden. Der Berufspsychologische Service, kurz BPS, darf dabei nicht unerwähnt bleiben und arbeitet vor allem mit psychologischen Tests.
Diese sollen keine etwaigen psychischen Erkrankungen aufdecken, sondern neue Ansätze in beruflichen Belangen liefern. Da die Berufswahl ein heikles Thema sein kann und es hier keine pauschalen Lösungen gibt, sind auch Psychologinnen und Psychologen für die Arbeitsagentur tätig.
Viele Menschen stehen psychologischen Tests sehr skeptisch gegenĂĽber und verspĂĽren einen Widerwillen dagegen, sich diesen zu unterziehen. Wer auf die UnterstĂĽtzung des Arbeitsamtes angewiesen ist und dort einen psychologischen Test absolvieren soll, muss sich seinem Schicksal fĂĽgen und sollte die abwehrende Haltung ablegen. Im Folgenden finden sich weiterfĂĽhrende Informationen, die fĂĽr mehr Klarheit sorgen und so Ă„ngste und Unsicherheiten abbauen sollen.
Warum fĂĽhrt das Arbeitsamt psychologische Tests durch?
Zunächst stellt sich die Frage, warum die Arbeitsagentur überhaupt über den Berufspsychologischen Service verfügt und psychologische Tests durchführt. Um die Diagnostik und/oder Therapie psychischer Störungen geht es hier jedenfalls nicht. Die richtige Berufswahl steht stattdessen im Mittelpunkt und soll durch den Test gefördert werden. Dazu bedient sich das Arbeitsamt der Psychologie und führt Testungen durch, die vor allen den folgenden Zwecken dienen:
- UnterstĂĽtzung der Berufswahl
- Feststellung der Eignung fĂĽr eine bestimmte Ausbildung oder einen bestimmten Beruf
- psychologische Beratung hinsichtlich beruflicher Fragen und Probleme
Im Anschluss an den Test erstellen die Psychologinnen und Psychologen des Arbeitsamtes ein Gutachten oder einen Bericht. Daraus lassen sich Empfehlungen für den weiteren Werdegang ableiten. Vor allem Menschen, die an einem Wendepunkt in ihrem beruflichen Leben stehen und nach Orientierung suchen, können von dem psychologischen Test enorm profitieren.
Wer muss zum psychologischen Test bei der Arbeitsagentur?
Zudem können aber auch Arbeitssuchende, die nach neuen Perspektiven suchen, aus eigenem Antrieb einen psychologischen Test in die Wege leiten. Allerdings können sie nicht einfach so den Berufspsychologischen Service aufsuchen, sondern müssen zunächst mit ihrem Sachbearbeiter sprechen.
Stimmt dieser zu, kann dieser einen Termin veranlassen und so den Weg zum psychologischen Test freimachen.
Wie läuft der psychologische Test bei der Arbeitsagentur ab?
Unabhängig davon, ob der psychologische Test beim Arbeitsamt im jeweiligen Fall verpflichtend oder freiwillig ist, fragen sich Arbeitssuchende mit einer entsprechenden Einladung, wie das Ganze abläuft. Das Verfahren besteht aus verschiedenen Aufgaben und Fragen, die typischerweise am Computer bearbeitet werden.
Hier werden vor allem die folgenden Bereiche abgedeckt:
- logisches Denken
- Merkfähigkeit
- Rechnen
- Schreiben
- Vorstellungsvermögen
Zusätzlich findet ein Gespräch statt, das auf berufspsychologische Aspekte eingeht. Die Psychologin beziehungsweise der Psychologe kann sich so ein umfassendes Bild von der Persönlichkeit, der Motivation, den Interessen und den Fähigkeiten machen.