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Zweitausbildung

Wer nach der Berufsausbildung feststellt, dass der Beruf doch nicht zu einem passt, muss nicht verzagen, sondern kann eine Zweitausbildung ins Auge fassen. Solche Maßnahmen bieten die Gelegenheit, einen zweiten Beruf zu erlernen. Absolventinnen und Absolventen einer zweiten Ausbildung sind somit keineswegs zunächst gescheitert, sondern können anschließend mit einer Doppelqualifikation aufwarten. Diese kann ein wahrer Pluspunkt im Lebenslauf sein und zu vielversprechenden Berufsaussichten führen.

Dass eine Zweitausbildung einen gewissen Reiz hat, steht außer Frage. Interessierte sollten sich vorab gut informieren, um sicherzustellen, dass sie die richtige Entscheidung treffen. Dabei sollten sie auch auf die Besonderheiten einer zweiten Ausbildung Rücksicht nehmen. Nachfolgend erhalten sie umfassende Informationen und können sich einen ersten Eindruck verschaffen.

Gründe für eine Zweitausbildung

Zunächst stellt sich die Frage, warum man eine Zweitausbildung machen sollte, schließlich hat man bereits einen Beruf erlernt. Grundsätzlich kann es natürlich keine pauschale Empfehlung für eine zweite Ausbildung geben. Im Einzelfall kann es allerdings sinnvoll sein, einen anderen Beruf zu erlernen.

Die typischen Gründe lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:

  • Unzufriedenheit im erlernten Beruf
  • gesundheitliche Probleme
  • schlechte Aussichten auf dem Arbeitsmarkt

Wenn unmittelbar nach dem Abschluss der Erstausbildung feststeht, dass ein Berufswechsel folgen soll, sollte man keine Zeit verlieren und nicht lange mit sich hadern. Man ist noch jung und kann den Neuanfang wagen, indem man sich einfach einen neuen Ausbildungsplatz sucht. Der Berufswechsel lässt sich dann noch einfach realisieren.

Dadurch unterscheiden sich Zweitausbildungen und Umschulungen

Die Begriffe Zweitausbildung und Umschulung werden häufig als Synonyme gebraucht, obwohl sie dies streng genommen gar nicht sind. Aus diesem Grund bedarf es hier einer genauen Abgrenzung, um Klarheit darüber zu erlangen, welchen Weg man einschlagen möchte.

So sollte man wissen, dass von einer Zweitausbildung immer dann die Rede ist, wenn man nach einer abgeschlossenen Erstausbildung noch einen weiteren Beruf erlernt. Das trifft zwar auch auf eine Umschulung zu, doch dabei handelt es sich üblicherweise um eine vom Arbeitsamt geförderte Maßnahme. Zudem kommen Umschulungen vielfach als außerbetriebliche Lehrgänge daher.

Der Ablauf einer Zweitausbildung

Kennzeichnend für eine Zweitausbildung ist folglich, dass es sich um eine klassische Berufsausbildung handelt, die nach einer ersten abgeschlossenen Ausbildung absolviert wird.

Je nach Berufsziel absolvieren die Teilnehmenden somit eine duale oder schulische Ausbildung und lernen den Beruf von der Pike auf. Abschließend stellen sie sich ebenso wie alle anderen Auszubildenden der offiziellen Prüfung, um die betreffende Berufsbezeichnung tragen zu dürfen.

Der Ablauf einer Zweitausbildung unterscheidet sich somit grundsätzlich nicht von der Erstausbildung in dem betreffenden Beruf. Unter Umständen können die Teilnehmenden aber die zweite Ausbildung verkürzen und so schneller zum ersehnten Abschluss kommen.

Wie funktioniert die Finanzierung einer Zweitausbildung?

Wer eine zweite Ausbildung macht, erhält zunächst die übliche Ausbildungsvergütung. Diese ist allerdings nicht besonders üppig und vor allem für Erwachsene mit eigenem Haushalt und mitunter mit Familie zu gering.

Sie brauchen daher finanzielle Unterstützung, die sie möglicherweise beim Arbeitsamt erhalten. Es lohnt sich daher, einen Beratungstermin zu vereinbaren und gegebenenfalls einen Bildungsgutschein sowie Hilfen zum Lebensunterhalt zu beantragen.

Wenn der Sachbearbeiter beziehungsweise die Sachbearbeiterin die zweite Ausbildung befürwortet, stehen die Chancen nicht schlecht.

Neben dem Arbeitsamt kann auch das Finanzamt für finanzielle Entlastung im Rahmen der Zweitausbildung sorgen. So können damit in Zusammenhang stehende Ausgaben als Werbungskosten von der Steuer abgesetzt werden.

Wie sinnvoll ist eine Zweitausbildung?

Die Frage, ob eine Zweitausbildung sinnvoll ist oder nicht, lässt sich nicht pauschal beantworten. Es kommt stets auf die Situation im Einzelfall an. Im Gegensatz zu einem kompletten Quereinstieg eignet man sich dabei fundierte Kenntnisse und Kompetenzen an und erwirbt den offiziellen Berufsabschluss.

Somit sind die Perspektiven nach einer zweiten Ausbildung deutlich besser. Für Menschen, die in ihrem ersten Beruf unglücklich sind, kann es zudem keine Option sein, dieser Tätigkeit bis zur Rente nachzugehen. Auch in solchen Fällen ist eine Zweitausbildung äußerst sinnvoll.

Teilweise geht es im Rahmen einer Zweitausbildung aber auch darum, sich weiterzuentwickeln und aufbauende Kenntnisse und Kompetenzen zu erlangen. In Zeiten des lebenslangen Lernens kommt somit auch eine zweite Ausbildung in Betracht.

Welche Alternativen gibt es zu einer zweiten Ausbildung?

Für Menschen, die sich beruflich verändern wollen, erscheint eine Zweitausbildung vielversprechend. Sie sollten sich aber nicht zu schnell festlegen und stattdessen auch an mögliche Alternativen denken.

Hier gibt es unter anderem die folgenden Optionen:

  • berufsbegleitende Ausbildung
  • Umschulung
  • Weiterbildung
  • Studium neben dem Beruf

Dass eine Umschulung eine Möglichkeit ist, steht außer Frage. Zudem kann es aber auch sinnvoll sein, Seminare und Fortbildungen zu besuchen. So eignet man sich weiteres Wissen an und baut zugleich auf der vorhandenen Erstausbildung auf.

Daraus können sich spannende Perspektiven entwickeln. Ansonsten kann man parallel zum Job eine Teilzeitausbildung oder ein Studium absolvieren und so die Basis für berufliche Veränderungen schaffen.

Berufsbegleitende Ausbildung als Zweitausbildung

Eine zweite Ausbildung kann die Weichen für einen beruflichen Neustart stellen. Interessierte sollten nicht nur an klassische Ausbildungen in Vollzeit denken, sondern auch eine berufsbegleitende Ausbildung in Teilzeit in Betracht ziehen.

So kann man familiengerecht einen neuen Beruf von der Pike auf erlernen und sich auf diese Art und Weise neue Tätigkeitsfelder erschließen.

Fördermöglichkeiten für eine Zweitausbildung

Wer über eine Zweitausbildung nachdenkt, hat bereits einen ersten Berufsabschluss in der Tasche und steht eigentlich mitten im Leben. Die geringe Ausbildungsvergütung reicht in der Regel nicht aus, um den Lebensunterhalt zu bestreiten.

Aus diesem Grund stellt sich die Frage nach Fördermöglichkeiten. Berufsausbildungsbeihilfe oder Schüler-BAföG gibt es für eine Zweitausbildung allerdings in der Regel nicht. Daraus resultiert ein nicht zu verachtender finanzieller Druck.

Teilnehmende an einer zweiten Berufsausbildung können aber gegebenenfalls Wohngeld beantragen. Ansonsten sollten sie Kontakt mit dem Arbeitsamt aufnehmen und sich dort nach finanzieller Unterstützung erkundigen. Es besteht die Möglichkeit, dass das Arbeitsamt Hilfen zum Lebensunterhalt und auch eine Übernahme etwaiger Kosten gewährt.

Die besonderen Herausforderungen einer zweiten Berufsausbildung

Eine große Herausforderung im Rahmen einer zweiten Berufsausbildung besteht in der angespannten finanziellen Situation, die währenddessen besteht. Darüber hinaus muss man sich auf das Lernen einlassen und akzeptieren, dass man noch einmal von vorne anfängt.

So muss man sich in gewissen Punkten grundlegend umstellen und für den Berufswechsel öffnen. Diejenigen, die dies schaffen, können den neuen Abschluss erreichen.

5 Tipps für eine erfolgreiche Zweitausbildung

Dass eine zweite Berufsausbildung sehr herausfordernd sein kann, steht außer Frage. Interessierte können allerdings auch enorm profitieren und sich spannende Perspektiven verschaffen.

Wer dies im Sinn hat, sollte die folgenden Tipps beherzigen:

  • Befassen Sie sich mit den Perspektiven des neuen Berufs!
  • Entscheiden Sie sich für eine verwandte Zweitausbildung, damit Sie von Ihren Vorkenntnissen profitieren!
  • Lassen Sie sich vom Arbeitsamt beraten!
  • Ziehen Sie eine Teilzeitausbildung als zweite Berufsausbildung in Betracht!
  • Stellen Sie vorab die Finanzierung der Zweitausbildung sicher!

Wie lange dauert eine Zweitausbildung?

Die Dauer der Zweitausbildung kann variieren. In erster Linie kommt es darauf an, welcher Beruf erlernt werden soll und welche Ausbildungsdauer vorgesehen ist.

Menschen mit abgeschlossener Erstausbildung können die Zweitausbildung gegebenenfalls verkürzen. Mitunter nimmt die zweite Ausbildung dann beispielsweise nur zwei Jahre in Anspruch.

Wer kann eine Zweitausbildung machen?

Es gibt grundsätzlich keine bestimmte Zielgruppe für Zweitausbildungen. Diese stehen somit allen Interessierten offen, sofern sich diese erfolgreich um den betreffenden Ausbildungsplatz bewerben. Offizielle Altersgrenzen existieren nicht.

Schlussendlich obliegt die Auswahl der Bewerber aber natürlich dem jeweiligen Ausbildungsbetrieb. Wer einen zweiten Beruf erlernen möchte, kann es somit auf einen Versuch ankommen lassen.

Checkliste: Darauf kommt es bei einer Zweitausbildung an

All diejenigen, die ernsthaft über eine Zweitausbildung nachdenken, sollten nichts überstürzen. Eine Beratung beim Arbeitsamt kann sehr aufschlussreich sein. Zudem sollten Interessierte Eigeninitiative zeigen und auf eigene Faust recherchieren. Die folgende Checkliste fasst noch einmal zusammen, worauf es bei einer Zweitausbildung ankommt:

  • Anerkennung
  • Abschluss
  • Ausbildungsform
  • Dauer
  • Finanzierung
  • Förderung
  • Anbieter
  • Voraussetzungen
  • Standort
  • Betreuung

Anhand dieser Eckdaten findet man die richtige Zweitausbildung und kann so die Weichen für den weiteren beruflichen Werdegang stellen.